An Fr. Merz zum Wort „Sieg“


(2.Juni 2022)

Herr Oppositionsführer Merz!

Gerade höre ich auf „aktuelle Stunde“, dass Sie in der Generaldebatte des Bundestages einen „Sieg“ der Ukraine fordern.

Sie sind ja eine Gefahr für Deutschland und Europa!!!!

Selbst der in der o.g. Sendung befragte „Experte“ sagte sofort zu Ihren Worten: Wer den Sieg hat, bestimmt die Friedensbedingungen. Also: Sie fordern ein Diktat der Ukraine gegen Russland!!!

Dieser Zusammenhang ist so einfach wie ein Zusammenhang von vor 81 Jahren: Als am 22. Juni 1941 von diesem Land der Überfall losging, jubelten die Medien und auch die Mehrheit der „Gebildeten“ bald über die „Siege“. Einfache Menschen aber sahen oft klarer und kommentierten: Jetzt haben wir den Zweifrontenkrieg.

Ist denn bei Ihnen familiär nicht über diesen ganzen Komplex von ihren Eltern oder Großeltern gesprochen worden? Sie sind doch aus meiner Generation!!! Oder wurde darüber geschwiegen – mit Rücksicht auf anwesende ehemalige „Frontkämpfer“??? Oder wurde bei Ihnen die Wehrmacht rückwärts wieder reingewaschen???

Einer von denen, die damals nicht jubelten, Generaloberst Beck, schrieb damals über „Wunschgedanken“ und geistige Disziplin:

„Die Erfassung und Behandlung militärischer Fragen in ihren Zusammenhängen bis zum Urgrund in systematischer Denkarbeit, die Schritt um Schritt […] will sorgsam erlernt und geübt sein. Nichts wäre gefährlicher als sprunghaften, nicht zu Ende gedachten Eingebungen, mögen sie sich noch so klug oder genial ausnehmen, nachzugeben oder auf Wunschgedanken, mögen sie noch so heiß gehegt werden, aufzubauen. Wir brauchen Offiziere, die den Weg logischer Schlussfolgerungen in geistiger Selbstzucht systematisch bis zu Ende gehen, deren Charakter und Nerven stark genug sind, das zu tun, was der Verstand diktiert.“

SIE folgen Wunschgedanken!!! Und gefährden damit Deutschland und Europa!

Glauben Sie doch nicht, dass Sie über die Friedensbedingungen konsultiert würden,  wenn Sie zum Zeitpunkt eines „Sieges“ der Ukraine Bundeskanzler wären!!! Diese Bedingungen würde die ukrainische Regierung zusammen mit der in London und Washington festlegen! Und SIE würden genauso abgewatscht wie unser jetziger Bundespräsident, oder öffentlich beleidigt, wie dies der oberste Diplomat der Ukraine in unserem Land so oft praktiziert.

Die historische Erfahrung hat Graf Baudissin zusammengefasst – seltsamer Weise in Ähnlichkeit zu Ihren Worten: „Nie wieder Sieg!“

G. Jankowiak


Autor dieses Artikels ist:

G. Jankowiak

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