Vielleicht ist das, was ich für mich entdeckt habe, schon längst überall in den Wahlkampfzentralen bekannt. Falls nicht:
in Heft 1/2025 der Zeitschrift „FriedensForum“ lese ich auf S. 13, dass der Investment-Hai BlackRock 5,5% der Aktien von Rheinmetall besitzt. Bekannt ist, dass der Kanzlerkandidat der CDU Merz von 2016 bis 2020 Aufsichtsratsvorsitzender(!) von BlackRock war.
Aus meiner Lebenserfahrung weiß ich, dass man zu einer Organisation, der man angehörte und die man nicht im Zorn verließ, weiter gute Kontakte hat, diese weiter pflegen will und deswegen offene Ohren für Ansinnen einer solchen Organisation hat.
Soll jemand Kanzler – und im Krieg Oberbefehlshaber – werden, der sich bestimmt nicht von seiner Sekretärin verleugnen lässt, wenn ein ehemaliger „Kumpel“ anruft oder vorbei kommt, um eine Bitte der „alten Firma“ vorzutragen?
Dies ist nicht nur eine Vermutung von mir, sondern wird durch die Umstände erhärtet, unter denen Merz Parteivorsitzender wurde. Ich zitiere hierzu den Wikipedia-Artikel (Stand 18.1.25) mit besonderem Nachdruck auf den letzten Sätzen. Diese belegen übrigens auch, dass Merz die Fa. Blackrock nicht im Zorn verließ, sondern um Gerüchten vorzubeugen.
Wie wird ein Merz als Kanzler bei Rüstungsverträgen entscheiden?
Wie wird ein Merz entscheiden, falls im Ukraine-Krieg eine Verständigung „droht“?
Wie gar, wenn eine Mehrheit der Staaten in Europa erfolgreich eine Wiederbelebung all der Rüstungskontrollverträge mit Russland versuchen sollte?
Ich meine, die Wahlkampfzentralen der Parteien mit Konkurrenz zu CDU/CSU sollten diese Fragen vehement untersuchen und publizieren!!!
Aus dem Wikipedia-Artikel zu Friedrich Merz (Stand 18.1.25):
„2010 wurde Merz als Nachfolger des verstorbenen Otto Graf Lambsdorff (FDP) in den Verwaltungsrat von HSBC Trinkaus & Burkhardt, einer Tochtergesellschaft der HSBC Holdings plc (Hongkong and Shanghai Banking Corporation), berufen.[56] Im gleichen Jahr wurde Merz zusätzlich vom Bankenrettungsfonds Soffin damit beauftragt, den Verkaufsprozess der WestLB an einen privaten Investor zu leiten.[57] Im Juni 2010 wurde er in den Aufsichtsrat von HSBC Trinkaus & Burkhardt gewählt. Nach Beginn der Verhandlungen über einen Teilverkauf der WestLB mit HSBC Trinkaus & Burkhardt endete seine Tätigkeit Mitte Mai 2011. Einige Medien vermuteten einen Interessenkonflikt wegen seiner Mitgliedschaft im HSBC-Aufsichtsrat, was Merz zurückwies. Merz soll nach unbestätigten Medienberichten ein Tageshonorar von 5.000 Euro erhalten haben. Dem Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) zufolge sei ein derartiger Tagessatz nicht völlig unüblich, aber „an der oberen Grenze“.[58][59] In den Medien wurde er für seinen Millionenverdienst von Frontal21 stark kritisiert da er 5.000 Euro pro Tag auch samstags und sonntags (insgesamt 1.980.000 Euro für 396 Tage) für „erfolglose Arbeit“ vom Steuerzahler erhielt.[60][61]
Als Merz 2018 für den Parteivorsitz der CDU kandidierte, wurde ein möglicher Interessenkonflikt wegen seines Aufsichtsratsmandats bei BlackRock diskutiert. Merz beendete es am 31. März 2020, um sich zeitlich mehr politisch zu betätigen.“ (Hier wird der Schritt unter der Kategorie „zeitlich“ beurteilt. G.J.)
Und noch zu Rheinmetall: Derselbe Artikel informiert noch darüber, dass im Jahr 2023 37% der Aktionäre aus „Nordamerika“ kamen und nur 21 % aus Europa. Unser dichtbesiedeltes Land ist also nicht nur bei der Dislozierung von Waffen, sondern auch bei der Herstellung ein Flugzeugträger der USA.
Man kann also Rheinmetall kaum noch als deutsche oder wenigstens europäische Firma bezeichnen!
Diese Verflechtungen passen zu allen Artikeln, die ich hier im Blog über die historische Dimension von Rüstungsindustrie veröffentlicht habe:
- April 2022: Ein Kriegsgrund der letzten 100 Jahre – Präsident Eisenhower informiert
- April 2022: Der MIK (Militär-Industrie- Komplex) (mehrere Teile)
2. August 2023: Private Profite durch Waffen?