„J. Gauck fordert Entschlossenheit“ (7-12-24)


Aktuelle Stunde des WDR am 6.12.’24

Der frühere Bundespräsident Gauck forderte gestern in einem Interview während der Sendung einen

„Siegfrieden“ der Ukraine (Gauck spricht Ukra-i-ne falsch aus!).

Dies ließ mich entsetzt aufspringen.

Aber bevor ich Ihnen diese Reaktion und die Bedeutung von „Siegfrieden“ erkläre, hier ein Protokoll des Sendebeitrages:

Der Journalist leitete ein mit Bildern von „Taurus“. Danach kam ein Redeausschnitt Gaucks. Dieser hielt die Rede aus Anlass der Verleihung eines „Benediktpreis“ in Mönchengladbach. Gauck in dieser Rede:

„Sein (Putins, G.J.) Angriff gilt aktuell der Ukraine. Auf längere Sicht hingegen dem gesamten Westen. Ein Frieden zugunsten Putins eröffnet dann keine Nachkriegszeit, sondern eine Vorkriegszeit.“

Der Journalist leitete dann über zu einem Interview, wohl nach der Preisverleihung (erklärt wurde das nicht!): Gauck widerspreche der These des Bundeskanzlers man würde durch Lieferung von „Taurus“ einen Atomkrieg vielleicht provozieren. Originalton Gauck:

„Wir können mehr und wir müssen mehr tun. Wir sollten uns die Worte des Generalsekretärs der NATO, Herrn Rutte, sehr deutlich noch mal ins Gedächtnis rufen: Wir müssen jetzt handeln.

Jetzt entscheidet sich, ob die Ukraine in einen SIEGFRIEDEN einmünden muss.“

Soweit mein Protokoll des Sendungsbeitrages. Wer den ganzen Beitrag ansehen will, möge dem Link hier am Ende folgen.

Meine Gedanken zu diesem Gauck-Vorfall:

Ein früherer Bundespräsident äußert sich zu einer Schicksalsfrage der Nation, nicht etwa zu einem innenpolitischen Problem. Da müsste so jemand in dieser Situation besonders sorgfältig reden. Gauck statt dessen benutzt tatsächlich den Begriff „Siegfrieden“. Er zeigt damit, dass er historisch sehr ungebildet ist, denn: Mit dem Begriff „Siegfrieden“ ist man automatisch in der Politik des kaiserlichen Deutschlands ab dem Winter 1916/17. Die kaiserliche Führung setzte im Zusammenhang des Eintritts der USA weiter auf einen Sieg, statt einen „Verständigungsfrieden“ anzustreben. Diese Politik des „Siegfriedens“ verfolgte sie weiter, bis die Oberste Heeresleitung dann im September 1918 nach Aufbrauchen aller Reserven von der Politik verlangte einen Waffenstillstand von den Westalliierten zu erreichen.

„Siegfrieden“ ist das Schlüsselwort zur deutschen Niederlage im Weltkrieg und zu Versailles!

Gauck ist ungebildet – oder er will eine Politik, wie ich sie gerade skizziert habe.

Zur ersten Einlassung Gaucks oben, während seiner Rede, möchte ich nur anführen, was Frau Wagenknecht schon vor langer Zeit sagte: Wie eine Führung, deren Armee es in zwei Jahren nicht einmal bis Kiew geschafft habe, nach München kommen wolle?

Im Übrigen erstaunt, dass Gauck hier nur mit Thesen und ungenauen Begriffen hantiert, so etwa dem „gesamten Westen“: Ich sehe Putin schon in Washington einmarschieren, denn die USA gehören ja wohl auch zum „gesamten Westen“.

Und letztlich: Immer diese Dämonisierung einer Person! Für die Pläne, die Gauck dem russischen Präsidenten unterstellt, müsste dieser nicht über 70 Jahre alt sein, sondern 20 Jahre jünger.

Fazit:

Dass ein aus (meinen) Steuern hoch alimentierter ehemaliger Repräsentant so ungebildet und undiplomatisch daherredet, lässt viel über die politische Klasse erkennen.

Der Link:

Georg Jankowiak

hahlweg@mailbox.org