Wie kann man als christlich sozialisierter Europäer in diesem Jahr dieses Fest der Geburt des Glaubensstifters feiern? Jetzt, da doch zwei Völker Europas, die sich gleichfalls christlich nennen, in einem schlimmen, dummen Krieg verstrickt sind. Und sich zu diesen zweien die anderen „christlichen“ Völker in tiefer Feindschaft jeweils zugesellen und Hass aufeinander nähren, also das Gegenteil dessen, was ihr Christus ihnen seit 2000 Jahren beizubringen versuchte.
Bettina Wegner hatte schon Recht: „Mensch Jesus, bleib oben, die schlagen Dich hier tot!“
Und rund um das „christliche“ Europa lassen die Islamisten (nicht die Moslems als solche) die Korken knallen, schon hatten sich die von ihnen verachteten „Christen“ vor ihnen aus drei Ländern zurückgezogen. Einige der listigsten Islamisten dachten schon lächelnd an ihre wachsenden Stützpunkte in den Metropolen dieser Christen.
Angesichts des Brudermordes zwischen Russen und Ukrainern kann es doch für diejenigen, die das Christentum professionell vertreten, nur diejenige Antwort geben, die Pfarrer Jannaros im Roman „Brudermörder“ von Nikos Kazantzakis gibt: Gottes-Dienste werden nicht veranstaltet für diejenigen, die ihre Brüder morden.
Und welch ein Brudermord! Welch ein Angriff auf Gottes Schöpfung!
Auf der einen Seite der verfeindeten „christlichen“ Nationen, auf der Seite, die zweigeteilt ist durch den Ozean, verabschiedete gerade das Parlament einer einzigen dieser Nationen einen Militärhaushalt, der das Zwanzigfache des bis zum Februar 2024 gültigen Bundeswehrhaushaltes betrug: über 800 000 000 000 Dollar. (Natürlich sind die „christlichen“ Sekten dieses Landes stolz auf diverse kleine Kollekten für die „Armut der Welt“.)
Eine weitere Nation, die sich besonders als Vorhut desjenigen Christentums versteht, welches aus Rom regiert wird, schickt sich an die größte Streitmacht NATO-Europas zu werden – also größer als die Bundeswehr, diese Armee eines 80 Millionen Volkes mit dem
100 000 000 000-“Sondervermögen“.
Die NATO an sich – bis auf ihr Mitglied Türkei ja ein Bündnis „christlicher“ Nationen – ist mitten im Prozess begriffen ihre östlichen NATO-Truppen von 40 000 auf 300 000 zu vergrößern – natürlich zusätzlich zu den „normalen“ Truppen jedes einzelnen NATO-Landes.
Einen stetigeren Kurs auf Krieg-Führungs-Fähigkeit hatte es in Europas Geschichte noch nie gegeben.
Et in terra pax hominibus bonae volutatis??? (Lukasevangelium, 2,14) (Gut, das Zitat gilt nicht für die NATO-Christen, denn im Zitat ist ja die Rede von „Frieden für die Menschen guten Willens“, und natürlich hat ja der Gegner dieser NATO keine n„guten Willen“, also verdient er auch keinen Frieden, oder?)
Die andere Seite des großen Konfliktes häufte gerade eine Peinlichkeit nach der anderen, zelebrierte dies aber immer mit byzantinischem Pomp – einer Tarnung für tiefe Verletztheit und für abgrundtiefen Trotz.
Da hatte man doch anfangs verkündet, man führe eine „Spezial-Militäroperation“ durch; Landsleute dieses Landes, die sagten, es handle sich doch wohl um einen „Krieg“, wenn dieses Land mit 180 000 Soldaten in ein anderes Land einrückte, wurden wegen des Gebrauchs des Wortes „Krieg“ ins Gefängnis geworfen. Nun hat der Chef dieser „Spezial-Militärpleite“ vor drei Tagen selbst für die „Operation“ das Wort „Krieg“ benutzt – jedenfalls laut „heute“-Nachrichten.
Weiter in den Peinlichkeiten. Diese Macht, die jeder vor dem Februar 2022 wohl als Landarmee erster Ordnung und ebenbürtige Atommacht bezeichnet hätte, plante den Angriff der 180 000 auf ihr „Brudervolk“ so schlecht, dass dieser fast völlig fehlschlug: Der schnelle Überfall, der gedachte Blitzkrieg, ist jetzt ein Abnutzungskrieg mit der äußeren Form eines Stellungskrieges geworden.
Dann kam die erste Teilmobilmachung, über die der Chef dieser Macht jetzt sagte, sie sei fehlerhaft gewesen – man sollte eher sagen, dass die Mobilisierung und die aus Russland seit dem 14. Februar Geflüchteten Russland eines Teils seiner digitalen Intelligenz beraubte. Dieses Land soll wohl jetzt eine Frühjahrsoffensive planen, mit den mobilisierten 300 000 Mann als einem Hauptbestandteil – und wahrscheinlich mit ebensolchem „Erfolg“ wie dem der Truppen beim ursprünglichen Überfall.
Denn wie lauten die Rezepte fürs nächste Jahr? Ihr Chef verkündete sie jetzt gegenüber seinen Gewalt-Ausübungs-Experten: MEHR Raketen, MEHR Drohnen, MEHR Granaten, MEHR Panzer. Als ob eine quantitative Steigerung Symptome von „Gehirntod“ wettmachen könnte!
Nun sagen Sie vielleicht (und dieser Chef auch): na, es werden nicht nur mehr Waffen sein, sondern auch welche von verbesserter Qualität.
Ich halte dagegen:
- Warum hatte man Quantität und Qualität nicht VOR dem Überfall verbessert?
- Wie kann sich dieses Land dem Glauben hingeben, in einem Abnutzungskrieg MEHR Raketen, MEHR Drohnen, MEHR Granaten, MEHR Panzer produzieren zu können als die Gegenseite, die (Europa und USA) so ungefähr das Siebenfache an Menschen und garantiert (geschätzt) das 20-Fache an Wirtschaftsleistung aufbieten können – also quasi eine Neuauflage der Verhältnisse ab 1917 im 1. Weltkrieg: USA, F, GB, I gegen Deutschland – denn Russland schied ja schon aus, und Deutschlands Verbündete: Österreich-Ungarn und das Osmanische Reich, zählten unter den Bedingungen eines Industrie-Krieges nicht.
Aber warum nur die Peinlichkeiten der russischen Seite?
Der Chef der angegriffenen Nation, Selenskyj, hatte nun seine erste Reise nach dem Überfall. Wohin? Natürlich in die USA, den Hauptgegner Russlands, wo er dann vor den Repräsentanten des „amerikanischen“ Volkes verkündete, schon 1944 hätten die US-Soldaten für die Ukraine im Hürtgenwald im Dreck gelegen (ich übertreibe hier die Wortwahl, S. sprach nicht von dieser Situation). Und um die Dankbarkeitsorgie zu toppen, trat Selenskyj die Reise in einem US-Flugzeug an, nicht in einem Flugzeug einer europäischen Nation, etwa der Polens. Selensky und einige unserer „freien“ Medien verglichen ja die Reise mit derjenigen Winston Churchills nach Washington nach Pearl Harbour – nun, Churchill reiste in einem Transportmittel seiner eigenen Nation, soweit ich mich erinnere.
Wenn jemand in Moskau eine Propagandasendung unter dem Titel „Der Stellvertreterkrieg gegen uns“ geplant hätte, hätte er Selenskyj nicht besser in Szene setzen können.
Aber wir waren ja gerade bei Churchill und den Briten von 1940 gelandet. Lassen Sie uns sehen, was das Britannien von 2022 so veranstaltet!
‚GB „warnt“ vor Waffenstillstand!‘ So hörte ich es in einer unserer Nachrichtensendungen um den 20.12. Ja, die Politiker in London warnen davor, Russland schon jetzt mit einem blauen Auge (siehe oben) entkommen zu lassen und sich vielleicht Gedanken über eine Waffenruhe und Friedensbedingungen zu machen, bevor vielleicht die nächst Rakete in Polen einschlägt und bevor die 300 000 zusätzlichen NATO-Speerspitzen (s.o.) fertig sind. … Welch eine Leistung eines Landes, das so großartige Leistungen für Demokratie und Völkerrecht seit dem Ende seines eigenen Empire vollbrachte! Ich will gar nicht vom Suez-Krieg sprechen, nicht vom Wegbomben von Ghaddafi mit den bekannten Folgen jetzt auf dem Mittelmeer, nicht auf die „Heeresfolge“ hinter USA im Irak-Krieg und im Afghanistan-Krieg und im Kosovo-Krieg. Nein, es reicht auf die letzten Premierminister zu verweisen, auf die „Brexit-Kampagne“ der reaktionärsten Kräfte des Londoner Finanzklüngels. (Na, vielleicht gibt’s ja aus Edinburgh doch die Antwort auf all diese verzweifelten Rückzugsgefechte einer früheren Kolonial-Weltmacht??? Ne, geht nicht, hat jetzt der Supreme-Court entschieden: Schottland darf sich nicht abspalten, auch wenn es das Volk dort so entscheiden sollte (Volks-Entscheid= Demokratie).
Wäre ja auch schlimm, wenn es nicht mehr „Groß-Britannien“ heißen könnte. Man stelle sich auf der anderen Seite vor: ‚Groß-Russland‘ …. (Die andere Kombination mit ‚Groß………..‘ lassen wir jetzt mal, die war zu lächerlich und zu unmenschlich)
Wenn ich mir meinen Text so anschaue, kann ich nur schließen, dass Bettina Wegner Recht hatte: „Mensch, Jesus, bleib oben, die schlagen Dich hier tot“.
Werden diese Nationen, die einen voller Hybris, die andere voller Trotz, einen Rückschlag ihrer jetzigen Hetzjagd hinnehmen? So viele Ressourcen verbrannt – denn „verbrannt“ sind ja die Milliarden, die in so einen F35-Tarnkappenbomber reingesteckt worden sind, wenn dieser mal veralten sollte, ohne vorher „produziert“ zu haben.
Oder werden diese Nationen, die seit 2000 Jahren die Botschaft ihres Jesus Christus hören, ohne daraus erkennbar etwas zu lernen, dann eher zu den ultimativen Verzweiflungswaffen greifen? Immerhin, mit der Kraft dieser Atomwaffen könnte sich ein Politiker selbst wie Gott vorkommen – wie er dann die Welt verändern könnte.