(Moloch war vor 1914 der Ausdruck der SPD für den „Durst“ des Militärs und der Rüstungsindustrie)
Ja, die Munitionsbestände der Bundeswehr sollen weitgehend aufgebraucht sein, und die oben genannte Summe soll nötig sein, diese Bestände wieder aufzufüllen.
Wenn stimmt, was ich am 28.11 in „Heute-Journal“ (9. Minute) verstanden habe, sind die genannten 20 000 000 000 Euro Bestandteil des „Sondervermögens“ von 100 000 000 000 Euro. Also ein Fünftel für Pulver, der Rest wohl für „Hardware“
Aber davon mal abgesehen, bleibt folgendes zu fragen:
- Wenn die Fehlbestände so groß sind, müssen sie schon vor dem 24.2.’22 bekannt gewesen sein – oder hat das Militärministerium seit dem 24.2. so viel Munition an die Ukraine geliefert, dass in solchem Maßstab nachbestellt werden muss?
- Wenn die Fehlbestände vorher bekannt waren, wer wird dann bestraft dafür, nicht für Ersatz gesorgt zu haben bzw. die Warnungen aus der Bundeswehr nicht für voll genommen zu haben?
- Oder ist es im Gegenteil wahr, dass hier Tatbestände völlig übertrieben dargestellt werden? Der Verdacht kommt auf, da wir ja periodisch von immer neuen Fehlbeständen hörten: schusssichere Westen, Stiefel, Unterhosen, Ersatzteile usw. Wahr ist bestimmt, dass sich die o.g. Munitionsknappheit nur auf bestimmte Sektoren beziehen kann, etwa diejenigen, die für den „Kampf gegen den Terror“ (also Afghanistan etc., das „Narrativ“ der letzten 20 Jahre) vernachlässigt worden sind, etwa Muni für den „Leo“ (salopp ausgedrückt …)
- Wenn eine der noch 30 Streitkräfte der NATO die genannten 20 000 000 000 Euro allein für Munition ausgeben will – welch gigantische Summe wird dann wohl zusammenkommen, wenn Albanien, Belgien, Dänemark, Estland, Frankreich, Griechenland, „Groß“-Britannien, Island, Italien, Kroatien, Kanada, Lettland, Litauen, Luxemburg, Montenegro, Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Schweden, Tschechien, Türkei, Ungarn, und die USA auch noch „bestellen“ und dann noch Schweden und Finnland bestellen. Das Bestellen wird wohl nötig sein, denn viele von denen haben ja auch massiv nach Ukraine geliefert. Merkwort für Demokraten: TRANSPARENZ!
Und man muss für die Zukunft feststellend „fürchten“:
- Werden sich die Genannten da nicht gegenseitig Konkurrenz machen bei den Sprengstoffherstellern? Man hört schon, das deutsche Militärministerium sei spät dran und die Hersteller hätten kaum noch was (auch wieder salopp ausgedrückt)! Falls Sie mögliche Hintergründe interessieren: Der ehemalige US-Präsident Eisenhower hat sie angesprochen. Sie könnten sie nachlesen hier im Blog unter der Überschrift: „Ein Kriegsgrund der letzten 100 Jahre“.
- Wird da nicht die nächste Wirtschafts-Krise vorprogrammiert? Denn: Es entwickelt sich eine riesige Blase von Rüstungsaufträgen (Pulver und „Hardware“) – und was ist dann, wenn Russland sich plötzlich besiegt erklärt (natürlich nur in der Absicht dem Westen zu schaden!!!)? Bricht dann die Rüstungsindustrie zusammen? Oder ist die Muni schon für/gegen China bestellt, vorsorglich nachhaltig, sozusagen. Aber ist die auch in solchen Mengen echt lagerfähig – oder muss man es irgendwann irgendwie „ver-pulvern“? Aber zurück zum „Zusammenbruch“!
- Und wenn die Rüstungsindustrie zusammenbricht: Bricht dann nicht das Finanzsystem zusammen, in das so viele Aktionäre so viel Geld in Erwartung von Munitions-Boom-Profiten gesteckt haben??? Gerade veröffentlicht „Abgeordnetenwatch“ eine Nachricht über eine Art Spendentreffen für die Rüstung im Café des Reichstages! (Ich hänge den Text hier als Anhang an)
- Und wenn da nichts mehr geht, können dann Krauss-Maffei und Diehl und Rheinmetall auch die „Hardware“ nicht mehr herstellen???
- Und sind wir dann wehrlos, und —— kommt dann der Russe?
Zur „Rüstungsblase“: Da muss im Moment gigantisch viel Geld fließen, denn man hört ja dauernd, dass das Geld woanders fehlt:
- für den sozialen Wohnungsbau (kam in derselben Sendung nach der Nachricht mit den 20 000 000 000)
- für Nachkauf von Kindermedizin (fiebersenkender SAFT ist nur für den, der sich tief in der Nacht anstellt, so wie 1917 für Brot)
- für Bezahlung der Pflegeberufe
- für die Verkehrswende
- für
- für
- für
Also, da muss man mir ganz viel erklären, was da mit der „Zeitenwende“ so alles gemeint ist. Eins hab‘ ich schon verstanden. Die patriotischen Notopfer sind progressiv: von oben nach unten in der Gesellschaftspyramide steigend – wie immer, seit „Gold gab ich für Eisen“ (1813), „Hau den Hindenburg“ (also Nägel gegen Gebühr in einen Holz-Hindenburg einschlagen – 1917) und KdF-Wagen anzahlen (1938) und natürlich zu allen Zeiten: bei den INDIREKTEN Steuern.
P.S: Für alle, denen der Text oben zu satirisch oder zu wenig sachlich ist, sei gesagt: Der Autor hat nichts
- gegen eine adäquate Ausstattung der Streitkräfte der Nationen der EU insgesamt, wohl aber gegen eine für jedes Land extra vorgenommene Aufrüstung seiner Streitkraft mit dem Ziel, dass das ganze Ausmaß für die betroffene Bevölkerung unübersehbar bleibt;
- auch hat er etwas gegen Profite in einem Bereich, der mit Töten zu tun hat;
- auch hat er etwas gegen Aufrüstung, wenn diese schon lange nicht mehr mit einem wirklichen Bedarf zu tun hat – oder was sollen all die Berichte über Knappheit an Munition in Russland???
- Und erst recht hat er etwas gegen Aufrüstung, wenn diese nicht mindestens gleichgewichtig mit Angeboten an den Gegner (nein, nicht „Feind“) verbunden ist. Im Vergleich zu heute war ja die „Nachrüstung“ von 1979ff. geradezu ein Muster an Friedfertigkeit, und das, obwohl die SU ja damals (böse!) in Afghanistan Krieg führte.
Und hier der oben versprochene Anhang, eine Nachricht von „Abgeordnetenwatch“
im ersten Obergeschoss des Reichstagsgebäudes gibt es ein exklusives „Abgeordnetenrestaurant“, zu dem die Öffentlichkeit keinen Zugang hat. Wer jedoch viel Geld bezahlt und über gute Kontakte in den Bundestag verfügt, kommt trotzdem rein. Recherchen von abgeordnetenwatch.de zeigen nun, dass ein SPD-Abgeordneter unter fragwürdigen Umständen eine Lobbyveranstaltung in dem Restaurant einfädelte – für einen milliardenschweren Rüstungskonzern.
Unsere Themen:
- Abgeordneter schleuste Rüstungskonzern in den Bundestag
- Waffenhersteller ruft (und zahlt), Abgeordnete kommen
- Fehlende Transparenzgesetze: Europarat kritisiert Deutschland – wieder einmal
- Bürgergeld, Energie, Haushalt: So stimmten die 736 Abgeordneten
- Neu: Folgen Sie uns auf Mastodon
- Fragen und Antworten des Monats
Autor dieses Artikels ist:
G. Jankowiak
Sodinger Str. 60
44623 Herne